Holzschnitt 1510
    
Nikolaus von Flüe
Bruder Klaus  
  
 
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   Quellen - Bruder Klausund Dorothea
  
  
Vadian, alias Joachim von Watt
  
Quelle Nr. 231

  

  
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Zeit: um 1531 und 1546
  
Herkunft: a) Gesammelte Schriften, gedruckt in: Joachim von Watt (Vadian), Deutsche historische Schriften, auf Veranstaltung des hist. Vereins des Kantons St. Gallen, hrsg. von Ernst Götzinger, Band 2 (1877), S. 302 und 333; – b) a. gl. Ort, Band 1 (1875), S. 33
  
Kommentar: Joachim von Watt, mit dem Humanistennamen «Vadianus» war Reformator und Bürgermeister von St. Gallen. Vorher war er Pfarrer in Teufen Appenzell. Er zudem mit dem viel älteren Probst von St. Mangen Hermann Miles befreundet, der seinerzeit am Begräbnistag von Bruder Klaus (28. März 1487) in Sachseln war. Miles beschreibt dies um 1518 (Quelle 218): Bruder Klaus wurde in der Kirche begraben. Dank Miles kann Vadian dann auch die genaue Lage des ersten Grabes beschreiben: auf der rechten Seite vor dem Chor. Diese Angabe ist historisch sehr bedeutend und erstmalig. – Vadians Äusserungen über Bruder Klaus sind durchwegs sehr wohlwollend. Er vergleicht in seiner Schrift über das Mönchswesen den Eremiten im Ranft mit den altchristlichen Eremiten, die zugleich auch Begründer und Vorbilder des Mönchsstandes waren. Bruder Klaus war in den Augen Vadians durchaus ein Vorbild der urchristlichen Tradition.
  
Für den Inhalt in der Chronik von Johann Stumpff (Quelle 240), betreffend Bruder Klaus, dürfte Vadian ebenfalls weitgehend verantwortlich sein.
  
Referenz: Robert Durrer, Bruder Klaus-Quellenwerk, 659–660

  

   a)
  
Die grosse Chronik der Äbte von St. Gallen
  
Hier aber ist anzumerken, dass im Jahre 1481 die [Bürger] von Freiburg und Solothurn als Eidgenossen angenommen wurden, zu Stans in Unterwalden, und dies durch Vermittlung und Einsatz von Bruder Klaus von der Flüe, der zu dieser Zeit wegen seiner Frömmigkeit ein berühmter Mann war. Diese beiden Städte waren mit Luzern und Bern und etlichen anderen Städten nach den Burgunderkriegen in ein Burgrecht gekommen. Dies hatten jedoch die drei Länder übel genommen. Zuletzt gelangte man dahin, dass sie in den gemeinsamen Bund aufgenommen wurden. - In derselben Zeit wurde von allen Orten in Stans eine gemeinsame Erneuerung des Bundes angestrebt, beschlossen und errichtet, was man den Bericht zu Stans heisst [Stanser Verkommnis, Tagsatzung von Stans 1481] [Fol. 482].
  
In diesem 87. Jahr, am 28. März starb Bruder Klaus [er starb am 21. Und wurde am 28. begraben] in Unterwalden und wurde in Sachseln in seiner Pfarrkirche, zur rechten Hand der Kirche vor dem Chor begraben. Er hatte in 18 Jahren vor seinem Tod nie eine leibliche Speise gebraucht. Er war ein frommer Mann [Fol. 506]
    

b)
  
Von dem Mönchsstand
  
So lesen wir vom frommen Waldbruder Antonius (siehe: librum 8. trip. Hist. Cap. 5.), dass er Anastasius [Athanasius], der Bischof von Alexandrien war, gegen die Arianer zu Hilfe kam, um die Lehre der Schrift vom ewig geborenen Sohn Gottes gegen diese zu erhalten. So hatte sich auch Julianus gegen den Bischof von Antiochia in Syrien verhalten. Ebenso hatten sich der berühmte Einsiedler Paulus und Hilarius an allen Orten der Welt mit guten Taten als dienstbar erwiesen (Hieronymus, in vita Paulis et Hilarionis tom. 1). In gleicher Weise war in den Zeiten unserer Väter der ernsthafte und heilige Mann Bruder Klaus von Unterwalden ob dem Kernwald, wie wohl er sich aus freien Stücken in einem tiefen und rauhen Tobel, an einen heftigen Bach, die man die Melch [Melchaa] nennt, mit einfachem und einsichtigem Leben niederliess. Dennoch hatte er seine Kirchgemeinde Sachseln und auch Sarnen herzlich geliebt und sie nicht verlassen, sondern Kranke getröstet und besucht. Er liess diese nicht allein, sondern war behilflich, so gut es ihm möglich war. Dabei war seine Wohnung nicht so weit von der Welt abgesondert, sie befand sich vielmehr in der Nähe der Häuser seiner Verwandten, die man immer noch «auf der Fluo» nennt. Zuletzt, als Gott ihn zu sich rief, wurde er mit seinem Leib in seiner Gemeinde und Pfarrei Sachseln bestattet. Sein Grab sieht man noch heute dort.

    
  
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