Holzschnitt 1510
    
Niklaus von Flüe
Bruder Klaus  
  
 
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   Quellen - Bruder Klausund Dorothea
  
  
Franz Josef Zweisigs Festpredigt in Sachseln
  
Quelle Nr. 312

  

  
Zeit: 21. März 1779
  
Herkunft: Auszug – siehe unten bei: Originalsprachlicher Text
  
Kommentar: Am 21. März war früher der Festtag des seligen Niklaus von Flüe, zu dem nach alter Tradition auswärtige Festprediger nach Sachseln eingeladen wurden. Im Jahre 1779 war dies der Altdorfer Kommissar und Pfarrer Franz Jos. Zweisig – andere Schreibweise: Zwißig, und mundartlich: Zweissing. Einen Auszug daraus gibt auch der ehemalige Lungerner Pfarrer Joseph Johann Ming in seiner historischen Bruder-Klausen-Biographie wieder.
  
Schöner könnte das Mittragen des Werkes des heiligen Bruder Klaus durch seine Gattin Dorothee nicht ausgedrückt werden als am Ende des Abschnitts, wo nun durch die Heirat Niklaus zwei Herzen hatte, um Gott zu lieben. Dorothee ist ohne Zweifel mehr als nur die Gattin, sie ist Mitwirkende an der Lebensaufgabe ihres Mannes, und dieses Mitwirken ist nun einmal auch mitentscheidend. Darum hat sie unbestritten einen grossen Anteil an der Heiligkeit von Bruder Klaus, er ist nicht allein der Heilige, das Ehepaar ist heilig.
  
Referenz: Die Festpredigt wurde gedruckt: Lobrede auf den sel. Niklaus von Flüe, Zug 1779 – hier zitiert nach: Ming, J., Bruder Nikolaus von Flüe, sein Leben und Wirken, Bd. 1, 25f. – Dieses Zitat zeigt aber auch etwas an über die umsichtigen Bemühungen von Pfarrer Ming, ein gehaltvolles Quellenwerk zu editieren; dabei umfasst seine Arbeit einen weit grösseren Zeitraum als die von Robert Durrer, die im frühen 16. Jahrhundert endet.

  

   ... Seine Ehegattin, wie dankte sie oft dem Himmel für die Gabe, die sie von ihm in ihrem Manne empfangen hatte. Nichts fand sie an ihm, was ihr Band verdrießlich machen konnte, nichts, was nur den Schatten eines Fehlers hatte, hingegen Alles, was die Last der Ehe erleichtern konnte. Die vor dem Altare verheißene und unverletzte Treue, wahre Aufrichtigkeit, reine Liebe, sorgfältige Hülfe. Sein vernünftiger Umgang, sein gottseliger Lebenswandel unterhielten die fortdauernde Freundschaft und die täglich sich erneuernde Zufriedenheit. Er liebte sie als eine Gattin und ehrte sie als eine tugendhafte Freundin und Hausfrau. Die Tugend war schon außer der Ehe der Beruf seines Gewissens, den er treu erfüllte, und in der Ehe ließ er weder von der strengen Lebensweise, noch von dem Gebete, noch von andern heiligen Uebungen ab. Er verlor durch den Ehestand nichts von der Liebe gegen Gott, vielmehr schien er nun zwei Herzen zu haben, mit denen er ihn lieben konnte.
    
  
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